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Zeitungssterben: Gibt es für die Abenzeitung noch einen Morgen?

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abendzeitungDas Zeitungssterben geht weiter. Nach dem seit Herbst 2012 so große überregionale Zeitungen, wie die Frankfurter Rundschau (Frankfurt), die Financial Times Deutschland (Hamburg), die Newsweek (New York City), die Westfälische Rundschau (Dortmund) und das Ruhrwort (Essen) vom Zeitungsmarkt verschwunden sind, hat es nun auch die traditionsreiche Münchner Abendzeitung erwischt. Das Boulevardblatt hat am gestrigen Mittwoch Insolvenz angemeldet.

Seit der ersten Ausgabe am 16. Juni 1948 versorgt die über die Bayrischen Grenzen hinaus bekannte Lokalzeitung die Leserinnen und Leser mit Nachrichten und Informationen aus München und Umgebung. Anders als andere Boulevardblätter auf dem deutschen Zeitungsmarkt, verfügt die Leserschaft der Abendzeitung über ein relativ hohes Einkommens- und Bildungsniveau. Für viel Münchner Bürger hat die Abendzeitung mittlerweile Kultcharakter und das Abbonieren und Lesen ist für sie Ausdruck ihres Heimatgefühls.

In den Spitzenzeiten erreichte das Blatt einen verkaufte Auflage von gut 160.000 Exemplaren. Seit Anfang des Jahrtausends geriet der Verlag um die Herausgeberin Anneliese Friedmann immer wieder in finanzielle Notlagen, die durch personelle Verschlankungen immer wieder durchgestanden wurden. Auch die Auflagenzahl sang auf nahe zu 100.000 Stück. Nun sieht die Familie Friedmann keine Überlebenschance mehr und wird daher kein Geld mehr in die Traditionszeitung investieren. Der Gang zum Amtsgericht war daher die letzte Möglichkeit. Ob sich ein Investor findet, der die Zeitung aus der Insolvenz holt, steht noch nicht fest. Die Mitarbeiter müssen zunächst bangen.

 

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2 thoughts on “Zeitungssterben: Gibt es für die Abenzeitung noch einen Morgen?”

  1. Glückwunsch. Nur ein insolventes Linksblatt ist ein gutes Blatt. Je mehr dieser linksgrüne Zeitungen verschwinden, desto stärker profitiert die Meinungsvielfalt.

    1. Deiner Logik kann ich nicht folgen. Wer für Meinungsvielfalt ist, sollte für jede öffentlich vertretene Meinung dankbar sein. Unabhängig davon, ob sie einem passt oder nicht. Und bei allem politisch-gesellschaftlichen Ehrgeiz, sollte man nicht vergessen, dass hinter jeder Insolvenz auch existentiell verängstigte Menschen stehen.

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