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Ver-Filmung II: Mein ganzes halbes Leben von Cecelia Ahern

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ceceliaahernmeinganzesleben120Am gestrigen Abend wurden wieder einmal in der ZDF Reihe Herzkino die Fans der irischen Schriftstellerin Cecelia Ahern mit einem irisch-romantischen Liebesfilm erfreut. Nach Zwischen Himmel und hier vom 9. Februar wurde gestern die Verfilmung des zweiten von Ahern speziell für das ZDF geschrieben Buchs ausgestrahlt. In Mein ganzes halbes Leben geht es um die aus München stammende Franziska, die kurz vor der Abreise nach Irland zur Hochzeit ihrer Cousine Amelia von ihrem Mann Rainer verlassen wurde.

Vor der Abreise kommt Franziska zufällig in den Besitz eines mysteriösen Buchs, dessen Titelbild sich immer wieder zu ändern scheint. Sie versucht die Coverwechsel als mögliche Botschaften an sie zu verstehen und sieht darin die Chance, ihre große Liebe wieder zu gewinnen. Sie ist überzeugt, dass sie ihr Glück dadurch wieder erlangt, dass sie dem ebenfalls frisch verlassenen und unglücklichen Trauzeugen Adam dazu verhilft, seine Liebe Sally zurück zu gewinnen. Alles scheint zu funktionieren; Adam und Sally kommen sich wieder näher und auch Rainer reist zu ihr nach Irland nach. Doch die wirkliche Botschaft des Buches erkennt Franziska fast zu spät.

Mein ganzes halbes Leben lang ist eine eigenständige Geschichte, die an die erste Ahern-ZDF-Verfilmung Zwischen Himmel und hier anknüpft. So gibt es auch ein Wiedersehen mit Yvonne Catterfeld als Amelia, die nun in der Heimat ihrer Familie Fuß gefasst hatte und heiratet. Leider bleibt Catterfeld sehr blass in der Verfilmung. Trat sie in Zwischen Himmel und hier noch als rassige und trotzige Irin mit wilder rötlich-brauner Mähne auf, wirkt sie nun bieder und ohne große Ausstrahlung. Das ist schade, denn in dieser Rolle hatte sie der ersten Geschichte noch etwas an Glanz verliehen. So musste die gestrige Geschichte ohne den Catterfeld – Bonus auskommen.

Die Story ist bei Weitem interessanter und spannender als es bei Zwischen Himmel und hier der Fall war. Man braucht zwar nicht viel Fantasie, um zu ahnen, wer zum Schluss mit wem, aber die Idee mit dem sich verwandelnden Buch gibt der Geschichte einen mysteriösen Touch. Hier zeigt sich eindeutig, dass mit Cecelia Ahern eine begnadete Autorin mit besonderer Fantasie dahinter steckt. Leider wurde dieser besondere Kick filmisch aber lieblos und wenig authentisch umgesetzt. Wenn Franziska auf das Buch schaute und wieder eine Verwandlung sah, nahm sie dies zu Kenntnis, als ob sie sich die stetig ändernden Temperaturen in der Wetter App ihres Smartphone betrachtete. Keine Spur des Erschreckens, des Staunens oder der Angst. Der mystische Ansatz Aherns wurde völlig missachtet. Der Regisseur Michael Karen hat sich lieber auf die sicheren Bausteine einer erfolgreichen romantischen Fernsehproduktion konzentriert. Viel Sonne, viel blühende Landschaft, viel Lokalklischee und viel glückliche Momente. Das ist sicherlich einfacher zu verfilmen, als mystische Stimmung zu erzeugen.

Nachdem Yvonne Catterfeld per Drehbuch kalt gestellt wurde, konnte die restliche Besetzung auch nicht glänzen. Die wundervolle Schauspielerin Julia Richter war sicherlich bemüht, konnte aber den Spagat zwischen Heileweltromanze und Mysterieerzählung nicht ansatzweise leisten. Das lag weniger an ihrer schauspielerischen Möglichkeit, als daran, dass der Regisseur sich wohl auch nicht so ganz sicher war, in welche Richtung sein Werk gehen sollte. So wurde aus einer besonderen Geschichte dann doch nur eine Standardromanze.

Fazit:

Schade, es hätte ein toller Film werden können, an dem man sich lange erinnern würde. Die Story hatte viel Potential, das aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Es reicht nicht aus, einen klangvollen Namen als Köder für eine Fernsehproduktion voran zustellen. Die filmische Umsetzung muss einfach entsprechend anspruchsvoll sein, wie das Buch.

 

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