Die Netflix-Produktion Exterritorial ist ein deutscher Actionthriller aus dem Jahr 2025, der unter der Regie von Christian Zübert entstand. In der Hauptrolle überzeugt die deutsch-französische Schauspielerin Jeanne Goursaud als Sara. Die ehemalige Elitesoldatin beginnt nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Sohnes im US-Konsulat in Frankfurt eine verzweifelte Suche.
Die Einzelkämpferin im juristischen Niemandsland
Die Handlung beginnt mit einem scheinbar routinemäßigen Besuch im Konsulat, bei dem Saras Sohn Josh plötzlich verschwindet. Als die Sicherheitsaufnahmen keine Hinweise liefern und die Konsulatsmitarbeiter, allen voran Erik Kynch (gespielt von Dougray Scott), abweisend reagieren, wächst Saras Misstrauen. Gefangen im exterritorialen Gebiet des US-Konsulats, nimmt Sara die Suche nach ihrem Sohn selbst in die Hand und stößt dabei im scheinbar juristischen Niemandsland auf eine gefährliche Verschwörung.
Brutale Ästhetik und beklemmende Nähe
Exterritorial besticht durch intensive Nahkampfsequenzen und eine dichte Atmosphäre, die den Zuschauer in Saras psychischen Zustand eintauchen lässt. Die Action des deutschen Thrillers erinnert an US-Klassiker wie John Wick mit Keanu Reeves oder Stirb langsam mit Bruce Willis und kann sich durchaus an den beiden messen. Die langen, ungeschnittene Kampfszenen sind beeindruckend, originell und mitunter von ästhetischer Brutalität.
Eine besondere beklemmende Atmosphäre erhält der Thriller durch den Umstand, dass sich das Katz-und-Maus-Spiel fast ausschließlich in den verwinkelten Gängen des Gebäudes abspielt. Der Zuschauer ist immer mittendrin im Geschehen und bekommt keine Pause durch externe Einflüsse, Nebengeschichten oder Betrachtungen aus der Ferne.
Trailer zum Film
Starkes Schauspiel sticht Handlungsmängel
Wie bei Genre Thriller nicht unüblich, steuert Exterritorial zum Ende auf einen spannenden und temporeichen Showdown hin. Dabei vergaloppiert sich Zübert leider in der Regie etwas und es kommt zu einigen Ungereimtheiten in der Handlung. Das der Thriller trotzdem sehenswert bleibt verdankt der Regisseur der starken schauspielerischen Leistung von Jeanne Goursaud und der insgesamt spannungsgeladenen Inszenierung.
Fazit:
Für Fans von intensiven Actionthrillern mit psychologischem Tiefgang kann ich Exterritorial wärmstens empfehlen. Auch wenn die Handlung im zweiten Teil des Thrillers etwas an Struktur verliert, überzeugt der Thriller durch das intensive und authentische Schauspiel von Jeanne Goursaud, die enge und beklemmende Inszenierung und die eindrucksvollen Kampfszenen. Es ist erfreulich zusehen, dass deutsche Produktionen in diesem eher durch US-Produktionen dominierten Genre mithalten können und bei Netflix erfolgreich sind.