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Rezension: Die Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene von Picanyol

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Der Del Medio Verlag hat eine ganz besondere Interpretation der Bibel herausgegeben. Mit Die Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene versuchen der Autor Toni Matas und der Zeichner Picanyol (Josep Lluís Martínez i Picañol) das Buch der Bücher als Comic unterhaltsam und leicht verständlich an Kinder und Erwachsene heranzuführen. Anders als in den klassischen Kinder Bilderbibeln erzählen die beiden Spanier die Geschichten über mehrere Bilder und führen die Dialoge in für Comics typischen Sprechblasen. Auf dieser Art werden auf über 165 bunten Seiten 27 Geschichten des Alten und 33 Geschichten des neuen Testaments erzählt.

In der Kürze liegt die Würze

Wie jede andere Kinderbibel auch, wird in Die Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene stark gekürzt. Die ausgewählten Geschichten stellen nur eine kleine Auswahl der gesamten Bibel da und innerhalb der Geschichten werden auch nur wesentliche Punkte angeschnitten. Dies führt vor allem bei den eher unbekannteren und mystischeren Geschichten des Alten Testaments dazu, dass einige Ereignisse nicht eindeutig und verständlich sind. Der Brudermord von Kain und Abel lässt bei einigen Kindern sicherlich viele Fragen aufkommen; allen voran das „Warum?“.  Andererseits halten die Bibelhäppchen vor allem die Kinder bei Laune. So bekommen die Kinder einen ersten Eindruck von dem, was sie in der Bibel erwartet. Geschichten die sie interessieren, können letztlich in bebilderten Kinderbibeln nachgelesen werden. Andersherum können bereits bekannte Geschichten von den Kindern in Kurzform nachgeschmökert werden, etwa abends im Bett vor dem Einschlafen, wo Kinder in der Regel nicht noch ausführliche Bibeltexte lesen wollen.

Mängel bei der Buchbindung

Etwas ungeschickt ist die Gestaltung der Comic-Bibel. Zwar ist das Format und die Papierstärke sehr kindgerecht gewählt, die Comicbilder sind aber sehr unglücklich platziert. Sie reichen sehr nahe an den inneren Rand der Seiten, so dass beim Lesen das Buch sehr platt gedrückt werden muss, was vom Lesen ablenkt und dem Buch auch schadet. Dass die Geschichten optisch kaum getrennt sind ist ein weiterer negativer Kritikpunkt. Der Leser merkt kaum, dass die Geschichte zu Ende ist. Eine deutliche Überschrift pro Geschichte hätte zu einer deutlich besseren Übersicht und Lesbarkeit beigetragen.

Fazit:

Die Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene von Picanyol ist sicherlich keine Alternative zur Bibel. Aber die lebhaft gezeichneten Geschichten aus der Bibel können bei Kindern durchaus das Interesse wecken an der Person Jesus und im Idealfall auch die Dinge, die dahinterstecken.  Auch wenn dieses Werk nicht annähernd den Anspruch auf Vollständigkeit erfüllt, kann es ein Zugang zum Thema Glauben und Spiritualität auch für diejenigen Kinder sein, die längst durch die unverständliche und 2000 Jahre alte Sprache aus den Kirchen gepredigt wurden. Die Comic-Bibel ist daher für Kinder sehr zu empfehlen und erhält vier von fünf Kreuzen im Kulturmeter. Erhältlich ist die Comic-Bibel hier, weitere Rezensionen zu Picanyols Werk findet man bei bloggdeinbuch.de.

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