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Rezension – Glasgesichter von Cordula Hamann (eBook)

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glasgesichtercordulahamann120Die Leserinnen und Leser des Trillers Glasgesichter werden von der Autorin Cordula Hamann auf die Spur eines Serienmörders geschickt, der seine Opfer auf bizarre Weise quasi kunstvoll tötet. Eine außergewöhnliche Idee mit interessanten Protagonisten, die mich allerdings in der Umsetzung nicht vollends überzeugt hat.

Die Story

Die Galeristin Andrea Wahrig erhält anonyme Drohungen, mit denen sie dazu gezwungen werden soll, die Ausstellung ihres Künstlers Maximilian Ross nicht umzusetzen. Als Ross plötzlich verschwindet, macht sie sich zusammen mit ihrer neuen Bekanntschaft Oleg Wesselov auf die Suche nach dem Urheber der Drohungen. Dabei kommt sie ihrem abgrundtief bösen Widersacher immer näher und sie muss sich die Frage stellen, ob nicht der Künstler Ross selber oder Oleg hinter den Drohungen stehen. Nachdem ihre Mutter verschwindet, wird aus der Suche eine Jagd auf Leben und Tod. Als sie endlich Maximilian Ross findet, der mit seiner neuen Bekanntschaft auf einer geheimnisvollen Suche durch das Berliner Umland unterwegs ist, scheint sie aber zu spät zu sein.

Eine Chance vertan

Die Geschichte ist grundsätzlich in sich schlüssig und die Idee sehr außergewöhnlich und spannend. Doch leider schaffte es Hamann nicht, mich an den Thriller zu fesseln. Das liegt zum einen an der nicht sehr authentisch wirkenden Beziehung zwischen Andrea und Oleg. Oleg wirkt sehr rätselhaft und aufdringlich, was bei einer aufgeklärten Frau, wie Andrea, in solch einer Situation eher die Alarmglocken im Kopf, als die Schmetterlinge im Bauch aktivieren sollte. Zum anderen fehlt mir ein sauberer Spannungsbogen. Während Andrea und Oleg zeitweilig planlos umherirren, scheint Maximilian ohne erkennbares Ziel durch das Berliner Umland zu fahren. Es passiert kaum etwas Besonderes und auch bei den Dialogen fehlt es mir an Esprit und Elan. So wirkt der Roman zwischendurch etwas langatmig und ziellos.

Was Hamann anfangs zu lange streckt, staucht sie leider am Ende zu kurz. Die Lösung des Rätsels, die Herausarbeitung des Motivs und letztlich der Showdown auf einem verlassenen Bauernhof werden auf die Schnelle über ein paar wenige Seiten abgearbeitet. Hier hätte ich viel mehr Spannung und emotionale Tiefe erwartet. Die bereits angesprochenen außerordentliche Idee des Thriller hätte ein entsprechendes Ende verdient.

Fazit:

Cordula Hamann hat leider die Chance verpasst, aus ihrer grandiosen Idee einen großen Thriller zu machen. Zu sehr verzettelt sie sich immer wieder in belanglosen Banalitäten ihrer Protagonisten und kreist somit viel zu weit weg vom spannenden Motiv und der bizarren Tat. Glasgesichter ist kein Buch, das mir in Erinnerung bleiben wird und daher gebe ich auch nur dre von fünf möglichen Kreuzchen auf meinem Kulturmeter.

Erschienen ist das 352seitige eBook am 10.11.2014 im Verlag Mira Taschenbuch (ISBN 9783956493676). Weitere Rezensionen findet Ihr bei Blogg dein Buch.

kulturmeter3

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